Oskar Maria Graf
"KRACHLAUT & BIERERNST"

Lange wurde Oskar Maria Graf (1894 – 1967) als Naturbursche und Original, als schlitzohriger "Viechskerl", oder gar als "Porno – Graf" hingestellt, der erotische Schnurren präsentiert. Langsam wird er sein provinzielles Lederhosen - Image los. Ernst Jani wird mit exemplarischen Texten versuchen zu zeigen, dass Oskar Maria Graf in die erste Reihe nicht nur bayerischer Autoren gehört.

"Leben, leben muss man, meine ich, leben und sonst nichts. So einfach klingt das, und keiner kann´s." schreibt er 1959. Er hat es gekonnt, hat das Leben ausgekostet. Klischees, die sich um den genussfähigen, eigenwilligen Dichter ranken, haben lange seine ausgeprägte Sensibilität, seine moralische Integrität und sein soziales Verantwortungsgefühl unterschlagen, den Zugang zu seinem umfangreichen Werk erschwert oder gar verstellt. Oskar Maria Graf wurde nicht müde, die Spießer aller Klassen mit seiner Lederhosentracht zu schockieren, bezeichnete sich selbstironisch „Provinzschriftsteller“ und hat sich stets für soziale Gerechtigkeit und menschliche Freiheit engagiert. Graf hat auf die Probleme seiner Zeit rücksichtslos hingewiesen, sie kraftvoll aber auch sensibel dargestellt und in einer Weise auf die Begrenztheit von „Heimat“ und „Provinz“ hingewiesen, der man sich nicht entziehen kann.

Ernst Jani wird in seiner Collage Oskar Maria Grafs Vielschichtigkeit intensiv, aber auch mit viel Humor aufleben lassen.

Pressestimmen:
„Sein szenisches Lesen war ein Genuss für Auge und Ohr. Mit seiner großen stimmlichen Modulationsfähigkeit und mit absolut überzeugender Gestik und Mimik verlieh Jani dischkrierenden Bauern, gefoppten Liebhabern, salbungsvollen Geistlichen und sogar einem Hitler pralles Leben, ließ er Grafs Selbstironie und dessen scharfsinnige Zeitkommentare aufblitzen, erzeugte er Nachdenklichkeit.“
(Schwäbische Zeitung)

„Jani zuzuhören, wie er seine wohlklingende Stimme dem Text bis in die feinsten Nuancen dienstbar macht, ist ein schieres Vergnügen.“
(Oberbayerisches Volksblatt)

"Ernst Janis Vortragskunst ist von einer Intensität, die das eigene Lesen kaum zu vermitteln vermag. Literatur wird mit ihm zu einem kollektiven Erlebnis."
(Augsburger Allgemeine)